Der Traunseeschwan 2025 – Leinen los, der Nachwuchs übernimmt!

Wenn man am Vortag einer Regatta in den Himmel schaut und ein paar freundliche Wölkchen grinsen einem zurück, denkt man sich: Das wird schon. Wenn dann aber am Regattatag selbst die Wolken sich verdrücken und stattdessen noch Helfer fehlen und der Wind auch gleich Urlaub eingereicht hat – ja, dann weiß man: Jetzt wird’s interessant.

Am Start des heurigen Traunseeschwans waren 13 junge, motivierte Seglerinnen und Segler auf Optimisten und Zoom – eine Zahl, die jedem Aberglauben zum Trotz für extrem gute Laune und außergewöhnlich sportliches Verhalten sorgte. Schon bei der Steuerleutebesprechung, wo wir uns gewissenhaft durch die Startsignale gearbeitet haben, war klar: Hier sind Profis in kleinen Booten am Werk. Kein hektisches Gekicher, kein nervöses Fußgetrappel – stattdessen Konzentration, Respekt und eine Atmosphäre, bei der sich manch „großer“ Segler eine Scheibe abschneiden könnte.

Nach der Besprechung kam dann pünktlich zum Glockenschlag das erste Signal: Startverschiebung. Denn kaum war die erste Boje gesetzt, beschloss auch der Wind, sich rar zu machen.

Doch um 13:20 Uhr – also nur schlappe 80 Minuten später als geplant – konnte dann doch gestartet werden. Und was soll ich sagen: Das Startprozedere war so gesittet, so rücksichtsvoll, dass ich kurz überlegt habe, ob ich versehentlich bei einer Yogaklasse gelandet bin. Kein Schreien, kein Drängeln, kein “RAUM!” von den Booten zuhören – einfach segeln in seiner schönsten Form.

Mit 4 – 7 kn Wind aus Nordost konnten wir tatsächlich alle drei Wettfahrten absegeln. Das war nicht nur für die jungen SeglerInnen eine Freude, sondern auch eine echte Entlastung für unser unterbesetztes Wettfahrtteam – das seine Sache übrigens hervorragend gemacht hat, trotz schmaler Besetzung. Herzlichen DANK dafür!

Nach Ende der 3. Wettfahrt, um 16:35 Uhr, ging’s zurück in den Hafen. Dort wartete schon eine mehr als verdiente Belohnung: Spaghetti Carbonara in Regatta-tauglichen Portionen. So wie es sich gehört.

Vor dem großen Schmausen stand aber noch die Siegerehrung an. Und ja, eigentlich hätten alle den ersten Platz verdient, denn Disziplin, Durchhaltevermögen und Sportsgeist waren bei allen gleichermaßen Spitzenklasse. Aber die Regattawelt braucht halt Zahlen.

Somit also das offizielle Ergebnis:
🏅 5. Platz: Lisa Poschusta, SCA – tolle Leistung!
🏅 4. Platz: Sebastian Mastnak, SCA – mit viel Biss und Fokus dabei.
🥉 3. Platz: Clemens Gaigg, AGS – stark und souverän durchgesegelt.
🥈 2. Platz: Charlotte Michaelis, UYCT – dreimal Zweite, das ist echte Konstanz!
🥇 1. Platz: Tim Kolber, SCT – drei Starts, drei erste Plätze – was soll man da noch sagen, außer: WOW!

Ich ziehe meinen (nicht vorhandenen) Hut vor diesen Nachwuchsseglerinnen und -seglern. Die Regatta hat eindrucksvoll bewiesen: Größe misst sich nicht an der Bootslänge, sondern an Fairness, Teamgeist und einem Lächeln am Ziel.

Mit seglerischen Grüßen,
Daniel Pernkopf