Bericht von Sonja Hintringer
Wenn einem die Wettfahrtleitung (Ernst Hummer, Dietmar und Petra Hocheneder) ersucht, einen kurzen Bericht über die 6-h-Regatta zu schreiben, macht man das natürlich gerne.
Nicht sachlich, fachlich, sondern als Vorschoterin und Ehefrau des Steuermannes, das alleine birgt schon gewisse Spannungstendenzen. Man könnte auch sagen, man meldet sich für die Regatta an und hat gleichzeitig auch ein Konfliktmanagement-Seminar gebucht, 2 zum Preis von 1 – warum machen das nicht mehr Ehepaare? So sind nur 18 Boote um 11:30 Uhr gestartet, davon 5 aus anderen Segelclubs.
Die Bedingungen waren perfekt, um auf dem See zu gleiten und sich gegenseitig liebevolle Ratschläge zuzuflüstern – oder vielleicht auch weniger liebevolle Anweisungen zu geben. Nach dem sonnigen Start bei ein wenig Wind und dem üblichen Gedränge an der Startlinie ging es auf den Dreieckskurs. Nach einiger Zeit zogen graue Wolken auf und der Wind schlief ein. Da dauerte es schon ein paar Minuten, bis man eine Tonne gerundet hatte. Schlussendlich kam der Wind zurück, Spi rauf, Spi runter, Wind von Backbord, Wind von Steuerbord. Wir wurden überrundet und konnten da schon sagen: „Hoch gewinnen wir das nicht mehr“.
Es war 17:00 Uhr, Bahnmarke in Gmunden, die Stimmung und die Spannung steigt: Schaffen wir es noch, die nächste Bahnmarke vor dem Club Altmünster vor 17:30 Uhr zu erreichen? Die Uhr tickt, die Boje kommt näher, wir sind fast an der Linie Steg-Boje …. Und die Regatta wird abgeschossen, aus, vorbei, um ein paar Sekündchen doch nicht mehr geschafft : (
Ach ja, es gab natürlich auch Gewinner, am Ende des Tages konnten sich freuen:
1. Platz: Robert Kreutzer, Friedrich Wiesauer, Michael Buchberger, SCT, h26
2. Platz: Thomas Zach, Kurt Pojer, SCA, h26
3. Platz: Martin Bürger, Jürgen Lappi, Georg Praxmarer, SCA, 5,5 classic
Nach all dem Auf und Ab auf den Wellen des Traunsees fand der Tag ein köstliches Ende bei Giorgio und seiner Crew, die den ausgehungterten Seglern und Seglerinnen ein leckeres Essen servierten. Mit vollen Bäuchen und leeren Biergläsern rückte der Ärger über die verpasste Boje in weite Fernen.
Ach ja, wir sind nicht letzte geworden und ja, wir werden wieder eine Regatta segeln. Die 6-h-Beziehungsregatta war wieder ein Erlebnis. Und wenn der Wind auch beim nächsten Mal nicht so mitspielen sollte, so sind wir uns einig: Mit dem richtigen Partner an Bord kann nichts schiefgehen – zumindest meistens.