Die Zeit vergeht so schnell – die 8. und vorletzte Freitagsregatta ist schon um.
Hier wieder mein Bericht:
Diesmal haben wir unsere Tochter Katharina zur Unterstützung dabei – sie ist erst einmal mit uns mitgesegelt – und daher werden wir sie vor Beginn der Regatta noch einschulen. Also, um 15:30 geht’s ab aufs Boot, mit dem Wind schauts mau aus. Egal. Wir wollen eh nur den Spinnaker setzen und unserer Tochter das Setzen des Spibaums und das Shiften und so weiter… erklären.
Also, rauf mit dem Spi…aber was ist das? Der schaut so komisch aus – irgendwas stimmt da nicht…du liebe Güte – ich hab den Spinnaker komplett verkehrt verknüpft – Mist…zum Glück ist ja noch genug Zeit bis zum Start…also Spi wieder runter, neu verknüpfen, Spi wieder rauf – geht wieder nicht – die Schoten sind um den Spi gewickelt – so was Blödes – also wieder runter damit – jetzt lass ich mir aber Zeit mit dem Neuverknüpfen…und endlich passt es.
Aber da hören wir schon die Ankündigungssignale – wir haben nur mehr 20 Minuten bis zum Start! Also zum Einschulen reicht das nicht mehr – wir (bzw. die verantwortliche Person) werden unserer Tochter spontane Anweisungen geben…
Also wieder das übliche Prozedere – was ist los mit dem Wind – und welcher Kurs wird gesegelt? Nunja, mit dem Wind schauts schlecht aus – viele Boote paddeln Richtung Regattaboot – diesmal übernimmt dankenswerterweise Alexander Mastnak mit Frau Bianca und Tochter Valentina die Regattaleitung – und diese warten so lange wie möglich mit dem Setzen der Startboje, weil es noch keinen Wind gibt. Können wir da überhaupt starten? Ich höre, dass die Regatta gewertet wird, sobald ein Boot die Startlinie überfährt…hm…ich glaube nicht, dass das was wird…
Und dann…fünf Minuten vor Start geht der Niederwind an – wie auf Knopfdruck. Wir können segeln! Sehr fein. Nordwind und Kurs 1.
Viel Zeit zum Checken der Startlinie bleibt uns nicht, aber wir schaffen einen passablen Start – aber dann läufts bei uns irgendwie nicht so gut – viele andere Boote sind schneller ––Obmann Ernst Hummer auf Trias (AUT 4) ist sowieso unerreichbar – ich sehe ihn und die 4,5 vorderen Boote gar nicht mehr, so schnell segeln sie davon… Hermann Deimling segelt heute mit Giles Tilling auf dessen H-Boot (AUT 232) mit – die sind auch weit vor uns – da können wir uns anhalten…
…der Wind ist stabil und wir segeln auf AM-Wind-Kurs eher mittig dahin…Franz Zehetner bzw. Paul Wieser (H-Boot AUT 186) segelt einen ähnlichen Kurs wie wir, sind aber auch vor uns… aber in Reichweite – und Johann (Hannes) Stadlmayer (H-Boot AUT 272) wählt einen Kurs viel weiter östlich, fast parallel zu uns…na, da sind wir wenigstens vorne…
Wir kommen zum Brunnen in Gmunden, wenden dort ohne Zwischenfälle und setzen den Spinnaker – da wir Katharina nicht mehr einschulen konnten – springe ich wieder nach vorne, setze den Spibaum und übernehme danach die Spischoten – Katharina schaut, dass der Spi vorne nicht hängenbleibt und ist dadurch schon eine große Unterstützung. Ich finde, wir segeln ganz gut mit dem Spinnaker – wir können zwar niemanden einholen, fühlen uns aber doch recht stabil.
Hinter uns – in sicherer Entfernung Hannes (AUT 272) – wir shiften einmal erfolgreich – und sehen die letzte gelbe Boje schon vor uns – und der Abstand zu den anderen Booten wird geringer – denen ist offensichtlich im Bereich der Zielboje der Wind ausgegangen…also haben wir doch noch eine Chance, aufzuholen? Ja, es schaut nicht schlecht aus, wir kommen zur Tonne und sind auf gleicher Höhe und können aufschließen, vielleicht überholen wir noch wen?
Da kommt von hinter Hannes (AUT 272) daher – nimmt die Zielboje von außen und fährt an uns – und einigen anderen Booten – außen vorbei und vor dem Pulk ins Ziel. Na sowas – das war ja eine geniale Aufholjagd! Und äußerst spannend. Hannes war diesmal das schnellste H-Boot (und 6. in der Gesamtwertung) – Bravo!
Ca. eine Viertelstunde vor uns gab es schon das Match um den Sieg – die beiden Trias von Ernst Hummer (AUT 4) und Josef Weinhofer ( AUT 69) lieferten sich offenbar auch ein enges Rennen, das unser Obmann für sich entscheiden konnte.
Dritter wurde Martin Bürger mit seiner Rennklasse 5.5. classic (AUT 5). Herzliche Gratulation an die Sieger!
Als allererster, 3 Minuten vor unserem Obmann, kam Frank Woljem mit seiner Melges 24 (AUT 321) ins Ziel und konnte sich damit den 4. Platz sichern – Gratulation zum guten Platz!
Bei dieser 8. Freitagsregatta ist zwar der Wind gegen Ende wieder eingeschlafen, aber wir konnten endlich wieder den regulären Kurs segeln, ohne Bahnverkürzung. Und, was ich diesmal gelernt habe: das Rennen ist erst vorbei, wenn die Ziellinie passiert wurde und bis dahin kann viel passieren. 🙂
Herzlichen Dank nochmals an die Familie Mastnak für die Regattaleitung.
Giorgio und sein Team hat uns wieder bestens mit Speis und Trank versorgt und der Regattatag konnte in geselliger Atmosphäre ausklingen. Danke Giorgio und Martina!
Ich glaubs gar nicht, nächste Woche findet schon die letzte Freitagsregatta – das Finale sozusagen – statt! Ja, so ein Sommer mit Segeln am Traunsee vergeht viel zu schnell…